Yucatán Scams und wie du diese gekonnt auf deiner Reise vermeidest

Yucatan Scams und wie man sie erkennt
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Du reist demnächst auf die Halbinsel Yucatán und möchtest dich bestmöglich auf die Reise vorbereiten? In diesem Blogartikel verrate ich dir so manche Scams, die ich über die Jahre dort erlebt habe und gebe dir – wo möglich – Tipps, wie du diese umgehen und vermeiden kannst. 

Sosehr ich es liebe, die Halbinsel Yucatán zu bereisen, sosehr hasse ich es, wenn ich abgezockt und betrogen werde. Sei es am Flughafen, beim Taxifahren oder wenn es ums Mietauto geht. Sei es in Cancún, Playa del Carmen, Tulum, Mahahual, Isla Mujeres, Bacalar oder einem anderen Ort auf der Halbinsel Yucatán und in den beiden Bundesstaat Yucatán und Quintana Roo.

13 Scams in Yucatán und wie du diese vermeiden kannst

2011 war ich zum ersten Mal in diesem Teil Mexikos und komme seitdem regelmäßig zurück. Wieso? Weil die Tauchplätze einfach großartig sind – und da nimmt man auch gelegentlich einen Scam in Kauf. 

Wichtig: Ja, Yucatán ist grundsätzlich sicher zu bereisen. Ein bisschen Hausverstand schadet nicht und dieser Blogartikel soll auf keinen Fall Angst schüren oder dich von einer Reise nach Mexiko abhalten.

Die Scams, die ich hier für dich gesammelt habe, habe ich auf 10+ Reisen selbst erlebt oder Freunde haben mir von ihren Erfahrungen berichtet. Es sind meist keine großen Scams, sondern eher kleinere Betrügereien, die einfach ungut sind oder etwas Geld kosten.

#1 Privater Transfer am Flughafen

Wenn ich mit meinem Mann unterwegs bin, gönnen wir uns meist einen privaten Transfer, den wir direkt im Flughafengebäude bei der Ankunft buchen. Diese sind nicht gerade günstig und wirken vor allem im Vergleich zum ADO Bus recht teuer. Da die meisten Airlines von Europa (und einige aus den USA und Kanada) am Nachmittag in Cancún ankommen, ist die Logistik am Boden einfach überfordert. Die Wartezeit fürs Gepäck kann da schon 2 Stunden dauern. Das hat auch zur Folge, dass die Transfers gut gebucht bzw. auch überbucht werden. So ist es auch uns ergangen. Ankunft am späten Nachmittag, lange Wartezeit auf Gepäck, dann Buchung des privaten Transfers nach Playa del Carmen und dann wiederum lange Wartezeit draußen bei den Taxis. Als wir dann nachfragten, wurde uns gesagt, dass alle Einheiten momentan belegt seien und wir aber mit einem shared Van mitfahren können. Da wir wirklich nicht länger warten wollten, haben wir das dann auch gemacht. Geld haben wir keines retour bekommen, da der Schalter schon geschlossen war.

Was du dagegen tun kannst: Recht wenig. Mein Tipp wäre es keine privaten Transfers zu buchen, wenn du am Nachmittag in Cancún ankommst und gleich den günstigeren shared Van – oder den Bus nimmst.

#2 Ersatzreifen des Mietautos gestohlen

Wer in Yucatán herumreisen möchte und dabei auch einen gewissen Grad an Unabhängigkeit sucht, kommt um ein Mietauto nicht herum. Vor kurzem waren mein Mann und ich gut zehn Tage kreuz und quer unterwegs und wollten einige Orte besuchen, die mit öffentlichen Bussen nicht erreichbar sind. Leider wurde in Bacalar wohl in unser Auto eingebrochen. Dabei wurde zum Glück nichts von unseren persönlichen Sachen gestohlen, weil wir auch wirklich nichts unbeaufsichtigt im Auto lassen. Jedoch wurde das Schloss am Kofferraum beschädigt und der Ersatzreifen fehlte. Um ehrlich zu sein, ist es uns gar nicht so recht aufgefallen und erst bei der Rückgabe in Playa del Carmen wurden wir darauf aufmerksam gemacht. Für den Schaden am Kofferraum und den Reifen hat uns der Vermieter dann knapp 500€ berechnet. Wir hatten zum Glück eine Vollkaskoversicherung ohne Selbstbehalt – jedoch zahlen diese nur, wenn man eine Schadensmeldung inkl. Diebstahlanzeige vorweisen kann. Daraufhin haben wir den restlichen Nachmittag in Playa mit Behördengängen verbracht.

Was du dagegen tun kannst: Nichts im Auto liegen lassen und wenn möglich nicht in dunklen Straßen parken, sondern auf größeren Straßen, damit die Wahrscheinlichkeit geringer ist, dass jemand mit den Schlössern spielt. Sollte dennoch etwas fehlen, unbedingt zur Polizei gehen und die Rückgabe des Autos und den Rückflug mit ausreichend Zeit dazwischen planen.

#3 Tricks beim Tanken: Zähler

Getankt wird in Mexiko in Bedienung. Man fährt zur Tankstelle und nennt dem Mitarbeiter die gewünschte Menge in Pesos, Litern oder sagt, dass er den Tank komplett füllen soll. Gelegentlich mag es dann passieren, dass der Zählerstand an der Zapfsäule nicht auf null ist und man für den Tank des Vorgängers mitzahlt.

Was du dagegen tun kannst: Achte vor dem Tankvorgang auf die Anzeige und weise ggf. darauf hin.

#4 Tricks beim Tanken: Bargeld

Ein weiterer Scam bei der Tankstelle ist – zugegebenermaßen – ein richtig guter. Vor allem, wenn man mit Pesos nicht so vertraut ist und in bar bezahlen möchte. Möchte man dann mit einem 500-Pesos-Schein bezahlen, kann es passieren, dass der Mitarbeiter sich einmal umdreht oder ums Auto geht und einem dann einen 50-Pesos-Schein vors Gesicht hält und meint, dass man ihm zu wenige Geld gegeben hätte. Das verunsichert auch mich immer wieder, wenn es mir passiert.

Was du dagegen tun kannst: Zeige dem Mitarbeiter den Schein und lass ihn nicht los, bis du das Wechselgeld bekommen hast. Alternativ kannst du beim Tanken einfach immer sagen, dass du im Wert von 500 Pesos tanken möchtest. Dann gibt’s keine Troubles mit dem Wechselgeld. 

#5 US-Dollar abheben

Besonders in Fußgängerzonen und in Hotelnähe gibt es häufig Bankomaten (Geldautomaten), die US-Dollar ausgeben. Diese sind meist horrend teuer, weil doppelte Wechselkurse im Hintergrund ablaufen (Euro in Pesos und dann noch mal von Pesos in US-Dollar). 

Was du dagegen tun kannst: Vermeide diese einfach. Wenn du unbedingt US-Dollar mitnehmen möchtest, dann bestelle diese vor deiner Reise bei deiner Bank und nimm sie mit. Alternativ kannst du bei Flügen via USA auch einfach beim Zwischenstopp am Flughafen Dollar abheben.

#6 Gebühren für Bargeldbehebungen

Wenn ich in Mexiko unterwegs bin, meide ich alleinstehende Bankomaten (Geldautomaten) und hebe Bargeld immer nur bei solchen ab, die Teil einer Bank sind. Diese sind einerseits mit Überwachungskameras gesichert und bieten andererseits meist auch bessere Konditionen beim Abheben an. An sich würde ich es nicht als Scam werten, dennoch gibt es hier große Unterschiede bei den Gebühren. Diese belaufen sich größtenteils zwischen 35 und 180 Pesos (ca. 1,80-9,40€). 

Was du dagegen tun kannst: Diese Gebühr wird am Bildschirm des Automaten angezeigt und diese kann man dann bestätigen oder den Vorgang abbrechen. Ich bin meist nicht gewillt mehr als 50 Pesos (ca. 2,60€) zu bezahlen und suche mir im Falle des Falles dann lieber einen anderen Automaten.

#7 Übertriebene Wechselkurse

Noch ein Tipp, der mit Geld zu tun hat. Wenn du mit deiner Karte (ganz gleich, ob es eine Bankomatkarte oder Kreditkarte ist) Geld abhebst oder bezahlst, wird dich der Automat fragen, ob du in Pesos (oder US-Dollar) oder Euro (bzw. der Landeswährung deiner Bank) bezahlen möchtest. Immer (!!!) die Option in Pesos wählen, denn diese ist mit Abstand die günstigste. Der Unterschied kann kaum merklich sein, aber meist werden durch die anderen Währungen 10-25% draufgeschlagen. 

Was du dagegen tun kannst: Wähle immer die lokale Währung – also Pesos in Mexiko.

#8 Überteuerte Taxifahrten

In den meisten Orten gibt es vorgegebene Tarife für Taxifahrten. Viele Reisende wissen davon allerdings nicht und lassen sich dann abzocken. Die Preise können ein Vielfaches des eigentlichen Tarifs sein, oder einfach nur 10-20 Pesos mehr betragen. Wenn es sich um einen kleinen Aufschlag handelt, ist es für mich in der Regel in Ordnung. Wenn es aber viel mehr ist, dann suche ich mir ein anderes Taxi.

Was du dagegen tun kannst: Erkundige dich vorab (z.B. im Hotel), wie viel die Taxifahrt ungefähr kosten sollte. Somit hast du einen Richtwert. Vor dem Einsteigen ins Taxi frage nach dem Tarif – idealerweise gleich auf Spanisch: Cuanto es la tarifa a ___ (Ort)?

#9 Abzocke bei Fährtickets

Dieser Scam ist mir nicht selbst passiert, jedoch meiner Bloggerkollegin Annika, die hinter Midnight Blue Elephant und The Very Hungry Mermaid steckt. Wir waren eher zufällig zur selben Zeit in Yucatán unterwegs und sie hat mir von einer Abzocke beim Kauf der Fährtickets von Playa del Carmen nach Cozumel berichtet.

Sie wurde in der Fußgängerzone um das Fährterminal von einem Verkäufer angesprochen und hat dort ein Ticket für die Fährgesellschaft Winjet gekauft. Sie hat sich noch gewundert, dass der Preis rund 200 Pesos teurer war, als sie in Erinnerung hatte, und den Herren darauf angesprochen. Der meinte dann, es wäre eine neue „Umweltsteuer“. Der vermeintliche Mitarbeiter trug eine Uniform der Fährgesellschaft und deren „Office“ entsprach auch dem Look des Unternehmens. Sie hat die Tickets dann gekauft und mich später auf die vermeintliche Steuer angesprochen. Leider wurden diese 200 Pesos nicht für die Umwelt eingesetzt, sondern wanderten in die Tasche des Verkäufers.

Was du dagegen tun kannst: Kaufe deine Tickets nur in den offiziellen Verkaufsstellen direkt unmittelbar vor den Fährterminals in Playa bzw. Cozumel und niemals auf der Straße. Checke vorab die Preise online und lass dich nicht verunsichern.

#10 Fährtickets nur einzeln kaufen

Vielmehr ein Tipp als ein richtiger Scam ist der nächste Fall. Wenn du von Playa nach Cozumel (oder umgekehrt) mit der Fähre unterwegs bist, dann hast du die Wahl zwischen drei verschiedenen Fährgesellschaften (Winjet, Ultramar und Xcaret Xailing). Mit einem Ticket bist du an die jeweilige Gesellschaft gebunden und kannst nicht nach Belieben mit einem Winjet-Ticket mit Ultramar fahren. Da ich oft nicht weiß, wann ich genau zurückfahre, kaufe ich immer nur ein One-Way-Ticket. Es gibt nämlich keinen Rabatt für Hin- und Retour-Tickets (auch wenn das suggeriert wird). Man muss sich dann zwar zweimal anstellen, hat aber dann die Freiheit, mit der Fähre zu fahren, die als Nächstes ablegt. 

Was du dagegen tun kannst: Kaufe nur One-Way-Tickets und vermeide somit, dass du bei Round-Trip-Tickets eine Stunde auf die richtige Fähre warten musst. 

Wichtig: Das betrifft aktuell nur die Fähre nach Cozumel. Nach Isla Mujeres gibt es aktuell nur eine Fährgesellschaft – nämlich Ultramar.

#11 Diebstahl auf der Fähre

Von diesem Scam hat mir jemand am Tauchboot berichtet: Sie waren zu zweit von Playa del Carmen nach Cozumel unterwegs. Auf der Fähre spielte eine Live-Band und der Zweck davon war wohl nicht alleine die Unterhaltung der Gäste, sondern vor allem deren Ablenkung. Als die beiden nämlich ankamen, stellte er fest, dass seine Geldbörse verschwunden war und binnen weniger Minuten mehrere tausend Dollar abgebucht wurden. Zum Glück konnte er die Kreditkarten schnell sperren lassen und bekam das Geld auch rückerstattet.

Was du dagegen tun kannst: Behalte deine Wertsachen immer im Blick. Vor allem, wenn es „Ablenkungsmanöver“ gibt.

#12 Verschiedene Speisekarten

Ziemlich dreist finde ich den vorletzten Scam, auf den ich in Mahahual aufmerksam gemacht wurde. Entlang der Promenade (Malecón) reiht sich ein Restaurant nach dem anderen. Besonders die im nördlicheren Bereich, die dem Kreuzfahrtschiff-Dock näher sind, haben teilweise zwei unterschiedliche Speisekarten. Eine auf Spanisch, mit Preisen in Pesos. Und eine andere auf Englisch, mit Preisen in US-Dollar. Der Wechselkurs zwischen Pesos und US-Dollar ist jedoch ein komplett erfundener und die Preise auf der englischen Speisekarte um ein Vielfaches höher.

Was du dagegen tun kannst: Bitte immer um die spanische Speisekarte und nutze dann die App Google Translate, solltest du mit den Vokabeln Schwierigkeiten haben.

#13 Touren mit Verkaufsmasche

Wenn du nicht mit einem Mietauto auf eigene Faust auf der Halbinsel unterwegs bist und stattdessen Touren buchst, erkundige dich vorab unbedingt, ob irgendwelche Verkaufsstopps eingeplant sind. Diese sind oft als Märkte getarnt und die Preise dort sind utopisch hoch. 

Was du dagegen tun kannst: Entweder selbstständig unterwegs sein oder eben vorab erkundigen, ob die Tour wirklich nur die Stopps beinhaltet, die im Programm erwähnt sind.

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Grüß dich, ich bin Viki!

Hier auf meinem Blog Chronic Wanderlust berichte ich von meinen beiden großen Leidenschaften: dem Reisen und dem Tauchen – und das schon seit 2013.

Meist bin ich gut die Hälfte des Jahres unterwegs, um außergewöhnliche Unterwasserabenteuer zu erleben, Roadtrips durch mir unbekannte Länder zu unternehmen oder meine Heimat Österreich zu erkunden.

Als ausgebildeter Divemaster, passionierte Unterwasser- & Reisefotografin, Enthusiastin für Roadtrips und Individualreisen, sammle ich einzigartige Augenblicke auf der ganzen Welt. 

Ich glaube nicht, dass schwere Fälle von Fernweh – auch chronisches Fernweh (= Chronic Wanderlust) genannt – geheilt, sondern nur behandelt werden können. Auf diesem Blog will dir zeigen, wie das am besten zu verwirklichen ist.

Neugierig darauf, mich besser kennenzulernen?